Morlok entdeckt Themengebiet Energieeffizienz und Erneuerbare: Reichlich spät, Herr Minister!
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Leipziger Energieexperte Prof. Maslaton begrüßt Morloks Lob für dezentrale KWK-Anlagen
Viele freundliche Worte fand Anfang dieser Woche Staatsminister Sven Morlok für die versammelte deutsche Gaswirtschaft anlässlich der Tagung ihrer Arbeitsgemeinschaft für sparsamen und umweltfreundlichen Energieverbrauch e.V. (ASUE) in Dresden. Netzausbau, Energiespeicherung und bessere Regelbarkeit waren die Stichworte der Rede. „Das sind alles schöne Allgemeinplätze“, so Prof. Martin Maslaton, Landesvorsitzender beim Bundesverband WindEnergie (BWE) Sachsen, „allerdings genauso nichtssagend wie sein Ruf nach neuen Technologien und innovativen Lösungen. Wenn diesen Lippenbekenntnissen auch einmal Taten folgen würden, etwa indem sich das Wirtschaftsministerium einmal wirklich für die Erneuerbaren einsetzen würde, wäre das für einen Minister wie Morlok richtig sensationell.“
Auf dem ASUE-Effizienzdialog hob der Wirtschaftsminister die Bedeutung kleiner dezentraler Kraft-Wärme-Kopplungs (KWK)-Anlagen als wichtigen Beitrag zur Steigerung der Energieeffizienz hervor und bekräftigte die Absicht Sachsens, den KWK-Anteil am Stromverbrauch auf 30 Prozent zu steigern. „Das ist ein schönes Bekenntnis, reichlich spät, aber immerhin“, betont Energieexperte und Rechtsanwalt Maslaton. „Auch dass das Land Sachsen Mini-KWK-Anlagen über die Förderrichtlinie Energie- und Klimaschutz mit Zuschüssen fördert, ist durchaus zu loben.“ Die Zuschüsse ähneln
denen des im Frühjahr 2010 abgebrochenen Mini-KWK-Förderprogramms des Bundes. „Nicht so ganz ins Bild passt dabei aber, dass Morloks Partei diesen Förderstopp auf Bundesebene mitbeschlossen hat. Außerdem hilft die beste Förderrichtlinie gar nichts, wenn der Fördertopf einmal leer ist.“
Aus der Sicht des Energiefachmanns steigert die Förderung der meist mit Erdgas betriebenen KWK-Anlagen lediglich die Energieeffizienz im Rahmen des konventionellen Energiemix. Und der wird nach wie vor von fossilen Brennstoffen dominiert. „Der Ausbau Erneuerbarer Energien ist aber das Gebot der Stunde“, so Maslaton, „und laut Koalitionsvertrag vom Herbst 2009 will die Landesregierung ja bis 2020 den Anteil Erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch auf
mindestens 24 Prozent steigern. Derzeit liegt der Anteil bei etwa 14 Prozent. Wenn es die Landesregierung ernst meint damit, dann muss sie endlich mehr tun. Die 24 Prozent sind zwar nicht sonderlich ehrgeizig, aber immerhin. Und wenn Herr Morlok auf den Zug der Erneuerbaren Energien aufspringen will, kann er gleich beim Landesentwicklungsplan anfangen - Stichwort: Vorranggebiete und Genehmigungsstolperfallen bei Biogas- und Windkraftanlagen - und im Bundesrat beim EEG und seiner Verordnungen weitermachen - Stichwort: Planungssicherheit bei der Einspeisevergütung.“
Letztendlich wird die absehbare Abschaltung von Atomkraftwerken auch in Sachsen einen Sog hin zu den Erneuerbaren Energien auslösen, da ist sich Maslaton sicher. „Dem werden sich weder Herr Tillich noch Herr Morlok entziehen können, Braunkohle hin oder her!“
Rückfragen:
Prof. Dr. Martin Maslaton, Tel.: 0341 / 14 95 00,
Stephan Trutschler (MEDIENKONTOR), Tel. 0177 / 31 60 515
Mail: martin@maslaton.de, www.wind-energie.de oder www.maslaton.de