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Windenergie – Modernisierung von Funkfeuer: Mehr Flächen für Windenergie in Region Hannover

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Die Region Hannover profitiert von der Umrüstung eines Funkfeuers auf ein Doppler-Drehfunkfeuer (DVOR). Die Flächen für den Ausbau der Windenergie vergrößern sich dadurch.

Wer in der Vergangenheit die Errichtung und den Betrieb von Windenergieanlagen in der Umgebung eines Drehfunkfeuers der Deutschen Flugsicherung (DFS) begleitet hat, kennt die daraus hervorgehenden luftrechtlichen Hemmnisse. Wie die DFS nun berichtete wurde in der Region Hannover eines der letzten alten Funkfeuer auf das weniger störanfällige Doppler-Drehfunkfeuer (DVOR) umgerüstet und am 28. Juni 2024 wieder in Betrieb genommen. Der interessengerechte Ausgleich zwischen dem Betrieb von Funkfeuern und der Ausbau der Windenergie schreitet damit voran.

Abbau von Funkfeuern ermöglicht mehr Windenergieanlagen

Bereits 2021 hatte die DFS angekündigt, bis zum Jahr 2025 zehn Funkfeuer außer Betrieb zu nehmen (unseren Beitrag lesen Sie hier), sowie, unterstützt vom Bund, die in Bezug auf Windenergieanlagen störanfälligeren CVOR in weniger empfindliche DVOR umzubauen. Von den derzeit noch 48 betriebenen Drehfunkfeuern (2002 waren es noch rund 70) sind bereits 41 auf DVOR umgerüstet.

Reduzierte Anlagenschutzzone der neuen Funkfeuer

Mit der Modernisierung geht die Verkleinerung der Schutzbereiche aller DVOR von 15 auf sieben Kilometer einher. Dadurch werden rund 75 Prozent der bisherigen Schutzbereiche für die Windenergie nutzbar. Ein vollständiger Abbau aller Funkfeuer ist nicht vorgesehen. Ein Grundbestand an Drehfunkfeuern soll als Redundanz bei Satellitenausfällen bestehen bleiben.

Windenergieausbau in der Region Hannover profitiert

Die Deutsche Flugsicherung hat am 28. Juni die Navigationshilfe Nienburg auf ein Doppler-Drehfunkfeuer (DVOR) umgerüstet und wieder in Betrieb genommen. Die Umrüstung des Drehfunkfeuers und die damit einhergehende Reduzierung der Anlagenschutzzone auf sieben Kilometer ermöglichen nun die Nutzung von fast 900 Hektar zusätzlicher Flächen für den Ausbau der Windenergie. Diese Fläche könnte bis zu 13 Prozent der in Hannover benötigten rund 4.700.000 Megawattstunden mit Strom aus Windenergie versorgen.

Auswirkungen für die Windenergiebranche

Die Umrüstung und der Abbau der Funkfeuer hat für Projektiererinnen und Projektierer über die letzten Jahre zu einem spürbaren Abbau von luftrechtlichen Hindernissen im Rahmen der Genehmigungsverfahren geführt. Dies gilt nicht nur für die Region Hannover, sondern für das gesamte Bundesgebiet. Bis zum Abschluss der Umrüstung und des Abbaus der Drehfunkfeuer wird der Ausbau der Erneuerbaren Energien weiter davon profitieren. Positiv zu erwähnen ist, dass die DFS allem Anschein nach den im Jahr 2021 angekündigten Zeitrahmen, in dem der Abbau und die Umrüstung von Funkfeuern geschehen soll, wohl (größtenteils) einhalten wird.

Nach den Funkfeuern: Zu viele weitere luftrechtliche Hemmnisse

Dennoch bleiben andere Konfliktpunkte, die im Bereich des Luftverkehrs den Ausbau der Windenergie nachhaltig verzögern. Insbesondere Hubschraubertiefflugstrecken der Bundeswehr, Radarführungsmindesthöhen sowie einzuhaltende Mindestabstände und Höhenbeschränkungen zu und von (teilweise kleinsten) Flugplätzen aufgrund veralteter und überholter Regelungen (u.a. NfLI92/13) stellen nach wie vor ein akutes Genehmigungshindernis bei der Errichtung von Windenergieanlagen dar.

Der bayrische Versuch, das Luftverkehrsgesetz dahingehend zu ändern, dass die Bindungswirkung der Entscheidung der Landesluftfahrtbehörde nach § 14 LuftVG gegenüber der immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsbehörde aufgehoben wird, ist zuletzt im Bundesrat gescheitert.


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