Tracking pixel 🔒 Ertragsausfälle bei Windparks: Rechtsfragen und Lösungsansätze · MASLATON Rechtsanwaltsgesellschaft mbH

🔒 Ertragsausfälle bei Windparks: Rechtsfragen und Lösungsansätze

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Betreiber von Windenergieanlagen sehen sich immer häufiger mit Ertragsausfällen konfrontiert, wenn ihre Anlagen aufgrund technischer Defekte oder mangelhafter Wartung ausfallen oder in ihrer Leistung gedrosselt werden. Solche Ausfälle können erhebliche finanzielle Folgen haben – und erfordern eine schnelle, kompetente rechtliche Unterstützung.

I. Ursachen und Auswirkungen von Ertragsausfällen

Technische Defekte an zentralen Komponenten wie Generatoren, Getrieben oder Steuerungen sind die häufigste Ursache für Ertragsausfälle. Solche Fehler entstehen durch Materialermüdung, Fertigungsfehler oder unzureichende Wartung. Die finanziellen Folgen können gravierend sein: Wenn eine Windenergieanlage ausfällt oder ihre Leistung gedrosselt wird, entgehen dem Betreiber potenziell hohe Einnahmen. Besonders problematisch wird dies, wenn der Ausfall zu Zeiten hoher Strompreise auftritt.

II. Rechtliche Herausforderungen bei Wartung und Reparatur

Wartung ist dabei nicht nur eine technische, sondern auch eine rechtliche Angelegenheit. Eine ordnungsgemäße Wartung ist entscheidend, um Mängel frühzeitig zu erkennen und Ertragsausfälle zu vermeiden. Sollte es dennoch zu Ausfällen kommen, die auf fehlerhafte Wartung oder Reparaturen zurückzuführen sind, müssen Betreiber aktiv werden. In solchen Fällen ist oft der Weg über die rechtliche Auseinandersetzung mit dem Wartungsunternehmen (in der Regel der Anlagenhersteller) notwendig, insbesondere wenn Mängel nicht oder nur unzureichend behoben werden.

Hierbei zeigt unsere Erfahrung, dass in vielen Fällen bereits die Kommunikation mit dem Wartungsunternehmen problematisch ist – insbesondere bei dringenden Reparaturen. Hier lohnt es sich, frühzeitig anwaltliche Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Ein anwaltliches Aufforderungsschreiben beschleunigt in der Regel die Reaktion der Gegenseite merklich und kann dafür sorgen, dass notwendige Reparaturen schneller durchgeführt werden.

III. Wartungsverträge und Ausgleichszahlungen

Bei der Drosselung oder Stilllegung von Windenergieanlagen wegen technischer Defekte geht es jedoch nicht nur um die Reparatur, auch Schadensersatz- und Ausgleichszahlungen sind stets zu prüfen. Betreiber von Windenergieanlagen schließen dabei meist Wartungsverträge mit dem Wartungsunternehmen, die auch Haftungsbestimmungen und Garantien zur Betriebsbereitschaft enthalten. Falls es zu Ausfällen oder Leistungsminderungen kommt, greifen damit primär vertraglich vereinbarte Ausgleichszahlungen, um den finanziellen Verlust auszugleichen – jedenfalls theoretisch. Denn auch hier gestaltet sich die Kommunikation bzw. Auszahlung mitunter schwierig. In diesen Konstellationen haben sich geharnischte Schreiben und kurze Fristen mit Klageandrohung bewährt.

IV. Was tun, wenn die Ausgleichszahlungen nicht ausreichen?

Zudem decken die vereinbarten Ausgleichszahlungen oft nicht den gesamten Ertragsausfall. Viele Verträge sehen lediglich pauschale Entschädigungen und finanzielle Obergrenzen vor, die in vielen Fällen den tatsächlichen Verlust nicht vollständig ausgleichen.

Kommt es zu einem Ertragsausfall und sind die vertraglichen Ausgleichszahlungen unzureichend, sollten Betreiber prüfen, ob sie zusätzliche Schadensersatzansprüche geltend machen können. Ein Beispiel aus der Rechtsprechung verdeutlicht, dass Ausgleichszahlungen auch über die vertraglich festgelegten Mechanismen hinausgehen können. Das Landgericht Hamburg entschied in einem Fall (Az. 332 O 53/17), dass in bestimmten Konstellationen zusätzliche Kompensationen, über pauschale Abgeltungen hinweg, für Ertragsausfälle nicht prinzipiell ausgeschlossen sind. Insbesondere bei schwerwiegenden Maschinenschäden oder sehr langen Ausfallzeiten wird diese Überlegung relevant.

V. Fazit: Der rechtliche Weg – Ihre Optionen als Betreiber

Ertragsausfälle durch technische Mängel oder Wartungsfehler können Windparkbetreibern erhebliche finanzielle Verluste einbringen. Umso wichtiger ist es, sich frühzeitig um anwaltliche Unterstützung zu bemühen. Eine kompetente rechtliche Begleitung bei Ausfall oder Drosselung von Windenergieanlagen hilft nicht nur bei der Durchsetzung von Ansprüchen hinsichtlich Reparaturen und (zusätzlichen) Ausgleichszahlungen, sondern auch, um weitere Konflikte frühzeitig zu erkennen und effizient zu lösen. So können Betreiber mit der richtigen rechtlichen Unterstützung ihre vertraglichen Rechte optimal nutzen und sich vor finanziellen Einbußen schützen.